Wahl und Kauf des Aquariums
Aquarien gibt es in vielen verschiedenen Größen. Im Allgemeinen kann man sagen, dass ein größeres Aquarium weniger Arbeit macht als ein kleines – wobei ein guter Filter aber eine wichtige Rolle spielt. Fische dürfen laut Tierschutzgesetz nicht dauerhaft in Aquarien unter 54 Liter gehalten werden, auch kleinbleibende Arten nicht.
Größer wäre natürlich besser, da man hier wesentlich mehr Möglichkeiten hat, sich kreativ an der Unterwasserwelt auszuleben (Lichteffekte, Steinaufbauten, Bepflanzung, Wurzeln, usw.).
Außerdem kann eine optimale Wasserqualität besser erhalten werden. Das Wasser kippt nicht so schnell: Ein Säuresturz (pH-Wert unter 4,5) ist lebensgefährlich für die Fische.
Und für die meisten Fischbegeisterten wohl wichtigster Grund für ein etwas größeres Aquarium: man kann eine größere Zahl an Fischen einsetzen, es dürfen auch größer werdende Zierfischarten eingesetzt werden oder mehrere verschiedene Arten zusammengehalten werden (= Gesellschaftsaquarium;
Achtung: große aggressive Fischarten nicht mit kleinen Fischen vergesellschaften!) und das Halten von Schwarmfischen ist dann optimal, denn Schwarmfische kommen in großer Anzahl erst wirklich gut zur Geltung und jeder einzelne Schwarmfisch fühlt sich wohler, wenn er in der Masse untergeht.
Sonderanfertigungen von Aquarien, die zwar ein großes Fassungsvermögen haben, aber wenig Grundfläche bieten (hohe schmale Aquarien) sind nicht empfehlenswert, da viele Bodenfische – wie zum Beispiel Welse – dann in ihrem Lebensraum und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Auch die wöchentliche Grundpflege dieser Aquarien wird dann zu einem Problem. Man sollte darauf achten, dass der obere Rand des Aquariums nicht höher ist als die eigene Schulterhöhe. Das erleichtert den Pflegeaufwand, denn auch mit verlängerten Reinigungswerkzeugen kommt man nicht immer an jede Stelle.
Standardaquarien mit optimalen Maßen und in verschiedenen Größen findet man in jedem Zoogeschäft und im Internet. Ein Aquarium-Komplettset ist für den Aquaristik-Einsteiger ein leichter Start.
Wer bei der Anschaffung sparen möchte, kann auch nach privaten Angeboten in lokalen Kleinanzeigen im Internet schauen. Hier müssen Sie unbedingt beachten, dass das Aquarium in einem guten Zustand ist und dicht hält. Eine gründliche Reinigung mit Wasser und Essig (keine chemischen Hausmittel!) ist unerlässlich. Lichtröhren müssen evtl. erneuert werden (nach einem Jahr Gebrauch; verdunkelte Enden deuten auf alte bzw. verbrauchte Röhren hin).
Das Filtergehäuse muss gut gereinigt werden und neues Filtermaterial muss gekauft werden. Kaufen Sie keinen gebrauchten Aquariumkies oder –sand. Bestimmte Mikroorganismen, die für Fischkrankheiten verantwortlich sind, verkapseln sich, sind dann mit Medikamenten nicht zu bekämpfen, fallen auf den Boden und können dort viele Wochen überleben bis sie sich anschließend rasant vermehren.
Richtige Wahl des Standortes fürs Aquarium
Ein schönes Aquarium soll ein Blickfang im Raum sein. Wo es genau stehen soll ist Geschmackssache, aber folgendes ist ratsam zu beachten:
- Nicht direkt ans Fenster oder an zu helle Stellen im Raum wegen übermäßigem Algenwachstum
- Nicht an Öfen oder vor Heizungen
- Nicht unmittelbar an Orte, wo zum Beispiel die Waschmaschine läuft oder eine laute Stereoanlage Vibrationen und andere Schwingungsbewegungen erzeugt
- Evtl. nicht ins Schlafzimmer, da die Geräusche von Luftpumpe und Filter den Schlaf stören könnten
- Nicht an Türen, da das Auf und Zu die Fische ständig erschrecken wird und so Hektik und übermäßige Ängstlichkeit der Fische fortlaufend besteht, was wiederum das Ausbrechen von Krankheiten begünstigt
- Das Aquarium auf einen stabilen Unterbau stellen, der das Gewicht tragen kann (ein Liter Wasser = 1 kg + Eigengewicht des Aquariums + Gewicht des Kieses und der Steine)
- Ausreichend Steckdosen müssen vorhanden sein. Sind Sie aber gezwungen eine Verteilerdose zu verwenden, kaufen Sie bitte eine mit Überspannungsschutz wegen Brandgefahr (manchmal gibt es welche günstig in Discountern im Angebot; meine 10er hat 10 EUR gekostet).
Das Aquarium einrichten
Im Zoofachgeschäft finden Sie kostenlos kleine Broschüren und Ratgeber. Manchmal sind diese schon beim Kauf eines Aquariums im Karton dabei. Sie beschreiben kurz und einfach wie man ein Aquarium einrichtet. Zusammengefasst machen Sie folgende Schritte (Beispiel für ein 54 l Becken):
- Verteilen Sie ca. 3kg Bodengrundkonzentrat, welches den Wasserpflanzen Nährstoffe liefert. Die Wurzeln wachsen schneller an und geben der Pflanze Halt (Kosten ca. 10 EUR)
- Schütten Sie nun den gewünschten, fürs Aquarium geeigneten Sand oder feinkörnigen Kies darauf bis zu einer Höhe von etwa 5 cm (das sind ca. 10kg Kies/Sand), nachdem Sie ihn vorher in einem Eimer unterm Wasserhahn gewaschen haben. Bedenken Sie bitte, dass die meisten Zierfischarten dunklen Bodengrund bevorzugen. Blassere oder hellere Fische und allgemein die Farben der Fische kommen so besser zur Geltung und ein paar Schmutzkörnchen fallen nicht gleich so negativ ins Auge.
Mengen Sie Perlen unter die obere Sandschicht, die langzeitig Nitrate entziehen, damit das Algenwachstum eingedämmt wird. Das reduziert den Pflegeaufwand und Sie werden die Sicht in Ihr Aquarium lange genießen können. Diese Perlen kosten ungefähr 8 EUR.
Kleiner Tipp: Diese leichten Perlen kommen oft beim Saubermachen oder Mulmabsaugen an die Kiesoberfläche, wo sie versehentlich mit aufgesaugt werden können. Um das zu verhindern, entweder tiefer in den Kies stecken oder die Perlen ganz kurz in gekochtes Wasser geben bis sie etwas durchsichtig werden. Dann schnell heraus holen, die Perlen kleben nun zusammen und man kann aus mehreren Perlen kleine Schollen bilden, abkühlen lassen und unter den Kies mengen. Jetzt sind sie zu groß um aufgesaugt zu werden