Auf den kanarischen Inseln leben verschiedene Eidechsenarten, die alle zu der Gattung Gallotia zählen und der Familie Lacertidae angehören (=echte Eidechsen). Sie sind nur auf diesem Archipel beheimatet (endemisch). Es konnten sich endemische Arten herausbilden einerseits durch den Atlantik, der die Kanaren vom Festland isoliert und andererseits durch die Entfernungen der Inseln an sich.
So konnte sich zum Beispiel auf Lanzarote eine andere endemische Echsenart der Gattung Gallotia herausbilden als beispielsweise auf El Hierro. Die Wissenschaftler nehmen an, dass Gallotia schon seit der Entstehung der ersten der sieben Hauptinseln dort lebt, ursprünglich aus Afrika stammt und die Evolution die heutigen Unterarten von Gallotia hervorgebracht hat. Auch entstanden Rieseneidechsen durch das Nahrungsangebot und die anderen Bedingungen des Lebensraumen. Sie leben auf Teneriffa, La Gomera, Gran Canaria, La Palma und El Hierro. Auf Fuerteventura gibt es sie auch, wurden aber dort durch den Mensch ausgewildert.
Die größte Insel der Kanaren ist Teneriffa. Hier lebt die Westkanareneidechse Gallotia galloti, die aus vier Unterarten besteht, die sich aber im Aussehen nur wenig voneinander unterscheiden. So ist beispielsweise Gallotia galloti galloti im Süden und im Natinalpark des Teide (höchster Berg Spaniens, 3718m) weniger farbenprächtig als Gallotia galloti eisentrauti im Nordwesten der Insel. Gallotia galloti insulanagae lebt im Anaga-Gebirge im Norden und Gallotia galloti palmae lebt auf der 85km entfernten Nachbarinsel La Palma.
Während der Paarungszeit haben die Männchen eine sehr intensive bunte Färbung (grün, gelb und blau auf braunen bis fast schwarzem Grund). Die Blaufärbung kommt hier besonders zum Vorschein. Die Weibchen sind in mehreren Brauntönen gemustert. Angeblich erreichen diese Echsen eine Gesamtlänge von 40cm, jedoch sahen wir nur Exemplare bis höchstens 30cm Gesamtlänge. Man sieht sie auf Steingeröllen im Nationalpark, an Steinmauern und in den Gebüschen an den Strandpromenaden.
Über die Wintermonate singt die Temperatur auf den Kanaren auf 12 bis 17°C ab. In dieser Zeit halten die Echsen ihre Winterruhe.
Die Kanareneidechsen fressen Insekten wie Heuschrecken, Spinnen und Käfer, aber auch pflanzliche Kost, weswegen sie – auch wegen ihrer großen Anzahl – für die Weinbauern eine echte Plage sind. Von Touristen lassen sie sich gerne mit Bananenstückchen verwöhnen und kommen dann ganz nah. Eigentlich sollte man ja die Tiere nicht füttern, aber auf Teneriffa gibt es zahlreiche Bananenplantagen. Es ist doch letztendlich egal, ob die Tiere sich an den Plantagen bedienen oder von Touristen gefüttert werden. Ich gebe zu, wir haben sie auch gefüttert und hatten dabei viel Freude am nahem Beobachten und Fotografieren.