Wer schon mal als Kind eine Zauneidechse im Garten gefangen hat, wird erlebt haben, dass diese dabei ihren Schwanz abgeworfen hat. Bei Gefahr tun das aber nicht nur Eidechsen und Geckos, die ihren Schwanz unter anderem als Energiespeicher benötigen, sondern auch Rennmäuse. Häufig wird die mongolische Rennmaus als Haustier gehalten.
Bei beiden Tieren ist das eine Einrichtung des Körpers zum Schutz vor Fressfeinden (=Autotomie). Wird etwa eine Eidechse von einer Katze gejagt und am Schwanz gepackt, kontrahieren sich die Ringmuskeln am Schwanz und die Eidechse wirft somit ihren Schwanz, manchmal auch nur einen Teil ihres Schwanzes, ab. Dieser bewegt sich dann schlängelnd noch eine ganze Zeit lang, da im Schwanz ein eigenständiges Nervensystem ist. Die Katze fokussiert dann nur noch den noch zappelnden Schwanz, ergreift ihn, glaubt wahrscheinlich auch einen Jagderfolg gehabt zu haben und ist somit von der Eidechse abgelenkt. Der Sinn ist also, dass die Eidechse, dank dieser natürlichen Schutzeinrichtung, überlebt hat.
Autotomie: Das bemerkenswerte Überlebensmechanismus von Eidechsen und Rennmäusen
Der Schwanz der Eidechse wächst wieder nach, allerdings nicht mehr so lang, nicht mehr so schön gemustert, also einfarbig und die Schwanzspitze wird nie wieder so spitz werden wie der ursprüngliche Schwanz. Zusätzlich verliert die männliche Eidechse an Attraktivität gegenüber den Eidechsendamen. Es dauert etwa ein Jahr bis der Schwanz, also ein Regenerat nachgewachsen ist.
Die Bruchstelle erkennen Sie sofort und wird auch so lange das Tier lebt sichtbar bleiben. Eidechsen können mehrere Segmente abwerfen, da mehrere Bruchstellen zur Verfügung stehen, an denen das Bindegewebe schwächer ist: hat die Eidechse nur ihre Schwanzspitze abgeworfen und ist diese als Regenerat wieder nachgewachsen, kann der Schwanz erneut abgeworfen werden. Die neue Bruchstelle befindet sich dann weiter zur Schwanzwurzel zu (proximal). Ist allerdings einmal der komplette Schwanz abgeworfen und nachgewachsen, kann er nicht noch mal abgeworfen werden.
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